Sommersdorf ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Burgoberbach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Die Gemarkung Sommersdorf hat eine Fläche von 1,912 km². Sie ist in 294 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 6502,99 m² haben.
Der Ort ist bekannt für die Mumien im Schloss Sommersdorf.
Geografie
Durch das Pfarrdorf fließt der Irrebach, ein linker Zufluss der Altmühl, etwas weiter südlich fließt der Altbach, ebenfalls ein linker Zufluss der Altmühl. Im Norden liegt das Kappelfeld, im Nordosten das Herrenholz, 0,75 km südwestlich der Mühlbuck.
Die Staatsstraße 2221 führt nach Niederoberbach (1 km nördlich) bzw. nach Kleinried (1,2 km südlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zu einer Gemeindeverbindungsstraße (1,3 km nordwestlich) zwischen Winkel (1 km westlich) und Niederoberbach (1 km nordöstlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße verläuft zur Staatsstraße 2220 (0,9 km südöstlich) zwischen Kleinried (1 km südwestlich) und Irrebach (1 km nordöstlich).
Geschichte
Der Ort wurde im Jahr 888 als „Sunnemannesdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. In dieser Urkunde gab der Eichstätter Bischof Erchanbald den Besitz der aufgelösten Herriedener Benediktinerabtei St. Salvator, zu dem auch Sommersdorf gehörte, zu Lehen. In der Rauenzeller Stiftungsurkunde von 1208 wurde ein Gerhardus von Sunnemannesdorph erwähnt, ein ortsansässiger Adeliger. 1275 wurde dieses Geschlecht letztmals erwähnt. 1314 hat kurzzeitig ein Chunrat von Nazzenfels Sommersdorf zu Lehen, aber bereits drei Jahre später fällt dieses wieder dem Eichstätter Bischof zu. In der Folgezeit war das Adelsgeschlecht von Eyb dort ansässig, das im späten 14. Jahrhundert die heutige Burg Sommersdorf erbaute. 1550 kaufte Wolf von Crailsheim zu Neuhaus diese Burg und das Gut Sommersdorf. Er führte ein Jahr später das lutherische Bekenntnis ein. Das Schloss Sommersdorf ist seither bis heute im Besitz des Adelsgeschlechts von Crailsheim.
Der Ort lag im Fraischbezirk des Oberamtes Ansbach. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Sommersdorf 14 Untertansfamilien. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatten die Herren von Crailsheim. Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.
1806 kam Sommersdorf an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Sommersdorf gebildet, zu dem Niederoberbach, Reisach, Thann und Winkel gehörten. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Sommersdorf, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Herrieden zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Herrieden (1919 in Finanzamt Herrieden umbenannt, seit 1950 Finanzamt Ansbach). Der Ort hatte ursprünglich Marktrecht. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurden drei Ruralgemeinden gebildet:
- Niederoberbach mit Reisach;
- Sommersdorf;
- Thann mit Winkel.
Ab 1862 gehörte Sommersdorf zum Bezirksamt Feuchtwangen (1939 in Landkreis Feuchtwangen umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Herrieden (1879 in Amtsgericht Herrieden umbenannt), seit 1950 ist das Amtsgericht Ansbach zuständig. Die Gemeinde hatte 1964 eine Gebietsfläche von 1,882 km².
Am 1. Januar 1972 wurde Sommersdorf im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Burgoberbach eingemeindet.
Baudenkmäler
- Ehemalige Ganerbenburg und Wasserschloss
- Evangelisch-lutherische Pfarrkirche
- Pfarrhaus
- Ehemaliges Kastenamts- und Schulhaus
Einwohnerentwicklung
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach Sommersdorf gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Laurentius (Großenried) gepfarrt.
Söhne des Ortes
- Ludwig von Eyb der Ältere (1417–1502), Ritter, Politiker und Richter
- Anselm von Eyb (1444–1477), Hofbeamter und Jurist
- Ludwig von Eyb der Jüngere (1450–1521), Hofbeamter, Heerführer und Schriftsteller
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Sommersdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 350 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Sommersdorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 372 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Feuchtwangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 21). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453909426, S. 115–118.
Weblinks
- Schloss Sommersdorf
- Zur Geschichte des Schlosses Sommersdorf
- Sommersdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 3. September 2021.
- Sommersdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Sommersdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 22. März 2025.
Fußnoten
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